Ab dieser Zeit rückten die Folgen der Umweltverschmutzung, wie die Luftverunreinigung, das Auftreten von Waldschäden, die Zunahme des Müllaufkommens, die wilde Ablagerung von Abfällen oder die gesundheitliche Gefährdung durch Schadstoffe, verstärkt in das Blickfeld der breiten Öffentlichkeit. In vielen höher gelegenen Regionen veränderten bauliche Eingriffe mit noch nie dagewesener Geschwindigkeit das Erscheinungsbild und den Charakter der alpinen Landschaftsräume.
Nachdem sich Politik und Behörden zunächst eher widerwillig mit den negativen Seiten des Wirtschaftswachstums auseinandersetzten, erwachten auf der Ebene der Zivilgesellschaft allmählich ökologisches Bewusstsein und Verantwortungsgefühl. Vielerorts entschlossen sich naturverbundene Menschen zum aktiven Handeln.
Mit der Gründung des Österreichischen Alpenschutzverbandes 1974 und der Alpenschutzvereine für Salzburg, Tirol und Vorarlberg setzten Aktivisten aus mehreren Bundesländern ein Zeichen gegen die Zerstörung der Natur und für einen verstärkten Schutz der Berggebiete. Aufgaben und Zielsetzung sind u.a. die Bewahrung des alpinen Naturerbes, Engagement für die Einrichtung von Naturreservaten, der Einsatz für verkehrsberuhigte Berggebiete und aktive Umweltarbeit für eine Bergwelt ohne Abfälle. Seither hat sich viel getan.
Nachfolgend eine Auswahl an Meilensteinen, welche für unseren Verband bzw. die Alpenschutzvereine von besonderer Bedeutung waren.
1971 Gründung der Alpenschutzvereine für Vorarlberg und Tirol
1972 Durchführung der ersten Flurreinigungsaktion im Gemeindegebiet von Dornbirn in Zusammenarbeit mit weiteren Umweltaktivisten
1974 Gründung des Österreichischen Alpenschutzverbandes in Innsbruck
1975 Verhinderung eines wintertouristischen Großprojekts im Silbertal (Vorarlberg)
1975 ab 1975 Durchführung der Aktion „Saubere Alpen“ in Tirol und Vorarlberg
1976 Erfolgreiche Einbringung eines Naturschutzantrages für das Dreischwesterngebiet (Vorarlberg)
1978 Eröffnung des „Peter-Anich-Weges“ zwischen Oberperfuß und Pfaffenhofen aufgrund einer Initiative des Alpenschutzvereins für Tirol
1978 Initiative gegen Seilbahnübererschließungen, Treffen mit Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky im Frühjahr 1978
1979 Verhinderung der skitechnischen Erschließung des Brandner Gletschers (Vorarlberg)
1980 Ausarbeitung eines umfassenden Natur- und Landschaftsschutzkonzeptes für Nordtirol durch Mitarbeiter/innen des Alpenschutzvereins für Tirol
1984 Lancierung eines Umweltbeschäftigungsprojekts für Arbeitssuchende
1987 Erfolgreiche Einbringung eines Naturschutzantrages für das Gadental, Großwalsertal (Vorarlberg)
1990 Einstellung sämtlicher touristischer Hubschrauberflüge in Nord- u. Osttirol infolge einer gemeinsamen Initiative Tiroler Umweltorganisationen (unter Beteiligung des Alpenschutzvereins für Tirol)
1992 Ausweitung der Aktion „Saubere Alpen“ auf Salzburg und die Steiermark
1992 Gründung des Alpenschutzvereins für Salzburg
1993 Organisation der Tagung „Autofreie und verkehrsberuhigte Berggebiete“ in Bregenz
1993 Ausweitung der Aktion „Saubere Alpen“ auf Kärnten
1995 Ausweitung der Aktion „Saubere Alpen“ auf Oberösterreich
1996 Organisation der Tagung „Arbeitsplätze und Umweltschutz“ in Bregenz
1997 Ausweitung der Aktion „Saubere Alpen“ auf Niederösterreich
2000 Erarbeitung eines Katasters für alpine Altablagerungen und Altstandorte
2006 Lancierung einer Abfallvermeidungskampagne für alpine Tourismusregionen
2007 Petition an den Beschwerdeausschuss des Europäischen Parlaments gegen die Skigebietsneuerschließungen in Mellau und Damüls (Vorarlberg)
2011 Initiative des Alpenschutzvereins f. Vlbg. und weiterer Vorarlberger Umweltorganisationen zur Erweiterung des FFH-Gebietes „Bregenzerachschlucht“ (Natura 2000-Gebiet)
2012 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an ÖASV-Vorsitzenden Lothar Petter durch Umweltminister DI Niki Berlakovich für seine Leistungen und Verdienste im Rahmen der Aktion „Saubere Alpen – Saubere Gewässer“
2015 Erfolgreicher Einsatz gemeinsam mit weiteren Organisationen für einen windparkfreien Pfänderrücken (Vorarlberg)