2022-11-10
Nun ist es endlich soweit. Die Vernunft siegte über die Naturzerstörung. Wie aus dem Artikel im Standard zu entnehmen ist, hat nun die Behörde dem Wahnsinn ein Ende gesetzt.
Tiroler Gletscher-Ehe: Behörde besiegelt Ende per Bescheid
Die von der zuständigen Behörde angeforderten Unterlagen wurden von den Projektwerbern nicht nachgereicht. Die Pitztaler Bevölkerung sprach sich gegen den Zusammenschluss aus
DerStandard 10. November 2022
St. Leonhard im Pitztal / Innsbruck / Sölden – Das Ende der sogenannten Tiroler Gletscher-Ehe ist nun von der Behörde per Bescheid endgültig besiegelt worden. Der Antrag auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für den Zusammenschluss der Gletscherskigebiete Ötztal und Pitztal wurde „wegen Mangelhaftigkeit der Unterlagen zurückgewiesen“, hieß es in dem Bescheid, der den Projektwerbern Ende der vergangenen Woche zugestellt worden war.
Die Projektwerber hätten noch weitere, aktualisierte Unterlagen vorlegen müssen, die sich auf die „Abweichungen zwischen den tatsächlichen Verhältnissen vor Ort und den Darstellungen im Projekt, bedingt durch den fortschreitenden Gletscherrückgang“, beziehen. Dies hätte – wie die „Tiroler Tageszeitung“ vergangene Woche berichtete – bis zum 31. Oktober passieren müssen. Allerdings kamen die Pitztaler Gletscherbahn und die Ötztaler Gletscherbahn dem nicht nach. Daher reagierte das Land nun mittels Absagebescheids. Die Umweltverträglichkeitsprüfung des Projekts, in das 130 Millionen Euro investiert worden wären und für das drei neue Seilbahnen und 60 Hektar zusätzliche Pisten vorgesehen waren, wurde 2016 gestartet.
Dass das Projekt nicht realisiert werden würde, war jedoch nach der Abstimmung der Pitztaler Bevölkerung über das Projekt schon recht eindeutig. Mit einer knappen Mehrheit sprachen sich im Juli die Bürgerinnen und Bürger der betroffenen Gemeinde St. Leonhard im Pitztal dagegen aus. 353 Wahlberechtigte hatten gegen den Zusammenschluss gestimmt. Fünf Wähler weniger, 348, hatten hingegen mit Ja votiert. (APA, 10.11.2022)
2022-02-14
Der Alpenschutzverein ist eine anerkannte Naturschutzorganisation für Vorarlberg und Tirol. Daher unterstützen wir die Aktion der Tiroler Organisationen zum Schutz der Gletscher. Den Skigebietserweiterungen muss endlich Einhalt geboten werden. Es ist Zeit die Notbremse zu ziehen!
Eine Partei in Tirol hat sich bereit erklärt, einen Antrag in den Tiroler Landtag einzubringen. Dann müssen alle Parteien klar Stellung beziehen und erklären, wie ernst es ihnen mit den vielfach verwendeten Begriffen „Nachhaltigkeit“ und „Naturverträglichkeit“ ist.
Die Petition zum Schutz der Gletscher mit mittlerweile mehr als 160.000 Unterschriften wird am Freitag, 22. April 2022 im Rahmen einer BürgerInnenversammlung am Innsbrucker Landhausplatz an die PetitionsadressatInnen übergeben. Bis dahin kann die Petition noch unterschrieben werden.
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann, sehr geehrte Frau LH-Stellvertreterin, sehr geehrter Herr LR Tratter, sehr geehrte Klubobmänner,
der Alpenschutzverein für Vorarlberg bzw. Alpenschutzverband beobachtet die touristische Entwicklung in Tirol mit Sorge. Immer mehr alpine und hochalpine Gebiete in Tirol werden durch Seilbahnen und Pisten erschlossen. Mehrere, zum Teil auch länderübergreifende Projekte sind beantragt oder in Planung und drohen der weiteren Beeinträchtigung und Zerstörung ursprünglicher Landschaften Vorschub zu leisten.
Daher unterstütze ich den Antrag an den Tiroler Landtag mit folgenden zentralen Forderungen:
- Ein mindestens fünfjähriges Moratorium (Baustopp) für die Erweiterung bzw. den Zusammenschluss von Schigebieten.
- In dieser Zeit soll eine Novellierung bzw. Neufassung des Tiroler Seilbahn- und Schigebietsprogrammes (TSSP) erfolgen. Ziel des neuen TSSP ist es, dem Schutz der alpinen Natur mehr Gewicht zu verleihen und dem Klimawandel Rechnung zu tragen.
- Die Festlegung fixer Endausbaugrenzen und die Wiederverankerung des absoluten Gletscherschutzes im Tiroler Naturschutzgesetz.
Wir ersuchen die Klubobmänner und alle Abgeordneten des Tiroler Landtags, den Antrag ebenfalls mitzutragen und so der fortschreitenden Zerstörung alpiner Natur Einhalt zu gebieten.
Mit freundlichen Grüßen
Franz Ströhle, Vorsitzender des Alpenschutzvereines und des Alpenschutzverbandes