Der Wald der Zukunft?

2022-12-16

Der Mensch ist sehr oft der Meinung, dass sich die Natur nicht selbst helfen kann. Doch die Geschichte hat gezeigt, dass viele Eingriffe der Menschen fatale Folgen für die Natur hatten. Denn die Motivation war und ist nicht der Schutz der Natur, sondern der Profit für den Menschen. Wir sollten also aus der Geschichte endlich lernen und in die Natur nur eingreifen, indem wir unseren zerstörerischen Einfluss deutlich reduzieren.

Dazu der Leserbrief von unserem Obmann Franz Ströhle:

Der Natur zeigen wie es geht?

Nach Ansicht von Herrn Amann, Vorstandsleiter der Abt. Forstwesen des Landes ist es keine Option, die Natur sich selbst zu überlassen. (VN 14.12.2022) Wieder einmal mehr wird suggeriert, nur ein junger und genutzter Wald wäre vital und gesund und damit der optimale CO² Speicher. Derzeit zeigt die Natur den Menschen durch Borkenkäfer-Kalamitäten und riesigen Schäden durch Windwurf, dass die überwiegend nutzungsorientierte einseitige Ausrichtung auf den „Brotbaum“ Fichte in ungeeigneten Lagen gescheitert ist. Die Natur lehrt uns wie es geht, und nicht umgekehrt. Wenn wir nicht bereit sind zu lernen, müssen wir es fühlen. Dass ein 100 Jahre junger Baum der locker 500 bis 600 Jahre alt werden kann, nur noch die Hälfte an Zuwachs hat und damit alt und erntereif ist, gehört ins Reich der alternativen Fakten. Ein 100jähriger Baum ist in jugendlichem Alter und wird erst ökologisch wertvoll. Wer aufmerksam durch den Wald geht wird feststellen, dass dieser sich ganz von selbst wandelt. Überall kommen die wärmeliebende Walnuss und andere Laubbäume auf, wenn man sie denn lässt. Es ist halt ein großer Unterschied, ob man den Wald einseitig durch die Holz-Nutzerbrille betrachtet, oder auch den ökologischen Wert mit allen Zusammenhängen ganzheitlich sieht.

Franz Ströhle, Alpenschutzverein für Vorarlberg, Dornbirn