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Berechtigter Protest der „last generation“

2023-02-12

Wir begrüßen eine lebendige Zivilgesellschaft, denn auch der AlpenSchutzVerein ist Teil dieser lebendigen Zivilgesellschaft. Wir haben nicht die Macht und das Geld wie die Politik und die Wirtschaft, um unsere Interessen in die Öffentlichkeit zu transportieren. Daher müssen wir mit intelligenten, öffentlichwirksamen Aktionen unsere Botschaften transportieren. Wenn dann die Mächtigen diese Aktionen kriminalisieren, ist dies ein negatives und zugleich ein positives Signal. Zum einen wollen sie Macht ausüben, um die berechtigten Proteste zu verhindern. Zum anderen ist es ein Zeichen der Schwäche, denn sie wissen genau, dass die Kritik der Protestierenden berechtigt ist.

Dazu der Leserbrief unseres Obmanns in den VN:

Weckruf Artensterben

Leserbriefe / 12.02.2023

Unter dem Titel „Artenvielfalt in Gefahr“ (VN 11. 02. 2023) sieht der Ökologe Dr. Johannes Rüdisser die Klimakrise mehr im Bewusstsein der Bevölkerung verankert als das ebenso bedrohliche menschenverursachte Artensterben. Die Klimaaktivisten haben mit ihren Demos und Aktionen viel zur Bewusstseinsbildung beigetragen und die jüngsten Solidaritätsbekundungen von Klimaforschern wie Prof. Reinhard Steurer geben der Bewegung die notwendige wissenschaftliche Rückenstärkung. Einen Biodiversitätsnotstand auszurufen, wäre in Anbetracht der Dramatik ebenso angebracht wie beim Klimaschutz. Wirklich irritierend sind nicht die Aktionen der Klimaaktivisten, es ist die Unbeweglichkeit jener Politiker, die einerseits den Klimanotstand ausrufen und sich andererseits zu Lakaien der neoliberalen Wachstumsideologie machen. Es gibt leider auch solche, die gar nicht imstande oder willens sind, das Problem überhaupt zu erkennen. „Weiter so“ ist die Devise. Noch mehr Straßen, noch mehr sinnloser Bodenverbrauch, noch mehr Intensivierung und Beschleunigung, weiter am Ast unserer Lebensgrundlagen sägen. Die Mehrheit bestimmt in einer Demokratie die Richtung. Wer sich verantwortlich für kommende Generationen fühlt, sollte genau hinsehen, wer mit Propaganda nur zum Schein agiert, oder wer auch bereit ist, etwas zu tun. „Weiter so“ in Anbetracht der Fakten ist unverantwortlich und eine spezielle Form der Korruption.

Franz Ströhle, Alpenschutzverein für Vorarlberg, Dornbirn

 

2022-12-11

Gedanken von Franz Ströhle zu den Protesten von Extinktion Rebellion:

Das Naheliegende zuerst

Vor kurzem bin ich von einer Journalistin gefragt worden, wie ich zu den radikalen Aktionen von Extinktion Rebellion (deutsch: Rebellion gegen das Aussterben) stehe.
Meine Antwort: Ich muss zugeben, dass mich manche der Aktionen, besonders die Attacken auf Kunstwerke, irritiert haben und ich dachte, so erwirbt man sich keine Sympathien, selbst wenn das Anliegen noch so berechtigt ist.

Wenn die jungen Aktivisten aber von rechtslastigen Leuten als Terroristen beschimpft werden, geht das zu weit. Es ist zwar Sachschaden entstanden, aber die Kunstwerke (hinter Glas) wurden nicht beschädigt. Das Festkleben auf Straßen und Flugplätzen mit dem Einsatz des eigenen Körpers ist nicht nur mutig, es ist ein sehr wirksames Mittel des zivilen Ungehorsams, Sand in das Getriebe dieses verderblichen Systems zu streuen. Der eigentliche Skandal ist, dass die jungen Leute, um überhaupt gehört zu werden, diese drastischen Methoden anwenden müssen.

Die Forderung an die Regierungen, endlich wirksame Maßnahmen gegen die Ursachen des Klimawandels zu ergreifen, etwa die Einführung von Tempo 100 auf Autobahnen, wird inzwischen von vielen erhoben und ist grundvernünftig. Auf Vorarlberg bezogen sind die paar Minuten Zeitverlust vom Bodensee zum Arlberg vernachlässigbar. Es wäre eine spritsparende und klimawirksame Maßnahme, die sofort ohne große Kosten eingeführt werden könnte. Was in Tirol bestens funktioniert, soll hier nicht möglich sein? Dass die Partei, die in Vorarlberg die Richtung bestimmt, in Sachen Klima- und Naturschutz heillos hinter den Anforderungen nachhinkt, zeigt sich auch daran, dass wir als einziges Bundesland noch Heliskiing zulassen.

Wenn sich die politisch Verantwortlichen nicht zur Kursänderung entschließen können, müssen sie damit rechnen, dass dies bei zukünftigen Wahlen entsprechende Auswirkungen hat.

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