Baustelle Speicherteiche Gargellen

2022-09-22

Der Klimawandel schreitet voran. Alle Warnungen der Wissenschaft über die katastrophalen Auswirkungen werden von der Mehrheit der Menschen nach wie vor ignoriert. Niemand will den gewohnten Lebensstandard in Frage stellen. Einige wenige finden den Ausbau unserer Skigebiete und die für deren Betrieb in der Zukunft notwendigen Beschneiungsanlagen auch noch gut und schön. Wann erkennen wir denn endlich, dass es mit dem ewigen Wachstum so nicht mehr weitergehen kann?

Leserbrief von Franz Ströhle, AlpenSchutzVerein Dornbirn

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Was Herr Bell schön findet (VN-Leserbrief vom 19.09. 22) und für ein Wunder hält, den drastischen Eingriff in eine hochalpine Landschaft durch Beschneiungs-Speicher in Gargellen, finden andere so abstoßend, dass sie das Gebiet fortan meiden. Nach dem Aus für den Speicher Schwarzköpfle hat die Silvretta Montafon (SiMo)stattdessen sofort dieses Projekt, wieder ohne UVP, durchsetzen können. Eine Umfrage des Instituts Dr. Berndt hat ergeben, dass nur 12 Prozent der Vorarlberger Bevölkerung einen weiteren Ausbau des Schizirkus befürworten. 44 Prozent sind sogar für eine Einschränkung und 35 Prozent sind der Meinung, es sollte so belassen werden. Aktuell gibt es eine Einladung der SiMo an die Naturschutzorganisationen und die Naturschutzanwaltschaft unter zahlreich anvisierten Standorten für neue Beschneiungs-Speicher den/die „günstigsten“ zu wählen. Dies in einer Zeit, wo den Leuten empfohlen wird kalt zu duschen und den Deckel auf den Kochtopf zu geben, um Energie zu sparen. Es ist absehbar, dass die Kosten für die Beschneiung, wenn es eng wird, wieder einmal die Steuerzahler berappen müssen. Wenn die Politik den Willen der Mehrheit respektiert (Umfrageergebnis), sollte sie unter dem Passus „im überwiegenden öffentlichen Interesse“ einen Ausbaustopp verfügen!

 

2021-11-26

Immer wieder erreichen uns Emails von betroffenen Menschen, die bei ihren Wanderungen entsetzt die enorme Naturzerstörung erleben müssen. Viele fragen sich auch, ob diese Wunden in dem sensiblen alpinen Naturraum je wieder verheilen werden. Erst gestern bekamen wir per Mail eine Drohnenaufnahme der Baustelle, welche den enormen Eingriff in die Landschaft eindrucksvoll dokumentiert. Im Film ist recht gut ersichtlich, dass es ja nicht nur um 2 Speicherteiche geht, sondern auch um einen riesigen künstlichen Damm als zukünftiger Fremdkörper und vor allem um die vielen Straßen, die massenhaft in die Natur gebaggert wurden. Werden die letztendlich wieder renaturiert, oder bleiben sie bestehen?

==>Kurzfilm zur Baustelle

Eine Idee, die uns schon länger durch den Kopf geht: Alle naturbegeisterte Menschen, die sich bei der ORF-Aktion „9 Plätze – 9 Schätze“ in Vorarlberg beteiligen, sollten gleichzeitig auch eine Möglichkeit bekommen, im Kontrast zu unseren Naturschätzen auch jedes Jahr die schlimmste Naturzerstörung zu bewerten. Sollte jemand Interesse und Ideen haben, dann bitte einen Kommentar oder ein Email schreiben. Die noch unberührte Natur braucht unsere Hilfe vor der Zerstörungswut des Menschen.

2020-09-29

Nicht nur in Zürs wird zurzeit heftig in der Natur gebaggert. Auch in Gergellen fressen sich mehrere Bagger gleichzeitig auf der großflächigen Baustelle auf 2200m Höhe in die alpine Landschaft und zerstören den auf dieser Höhe sensiblen Lebensraum. Durch das Sammeln der Quellwässer in den stark vergrößerten und neu angelegten künstlichen Speicherseen werden auch die Feuchtgebiete in der weiteren Umgebung trocken gelegt. Naturverbundene Wander*innen teilen uns ihr Entsetzen über die von den Behörden genehmigten brutalen Eingriffe mit und schicken uns verstörende Bilder.

Für Interessierte eine kurze Zusammenfassung als Download.     ==>Kurzbericht zur Baustelle

Sollte sie sich selbst ein Bild vor Ort gemacht haben, dann schreiben sie uns einen Kommentar. Wir sind sehr an einem Stimmungsbild der betroffenen Menschen im Land, aber auch unserer internationalen Gäste interessiert, die im Sommer ja wegen unserer noch wunderschönen Natur die wanderbare Gegend um Gargellen besuchen.

Schneise der Zerstörung                         Foto: Dagmar Sottopietra ASV
Baustelle Speicherseen Gargellen        Foto: Damar Sottopietra ASV